Sonntag, 18. Januar 2009

INDISCHER SPRUCH
Zwischen Weinen , Lust und Lachen
Sind wir willenlos gestellt,
Träumend meinen wir zu wachen,
Doch der Traum ist Wahn, nicht Welt.

Bloß ein Spiel der stummen Dinge,
Mühen wir uns Sinn zu sein,
Aber Schlaf mit schwarzem Ringe
Schließt den Traum des Träumens ein.

Zwischen ihm, dem wir entstammen,
Und dem Schlaf, der uns erharrt,
Zuckt in sinnlos wilden Flammen
Unser Schein von Gegenwart.
(Stefan Zweig; Ausgewählte Gedichte)

2 Kommentare:

  1. da kann ich mich nur einfach hingeben
    vielen dank liebe iris

    und jedes weitere wort ist zuviel

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  2. Sehr schönes Gedicht - immer wieder erstaunlich, was es alles gibt. Danke, liebe Iris!

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